Ab den 1960er Jahren taucht der Mähaufbereiter in der Landwirtschaft auf - aber erst ab den 1990er Jahren kommt er vermehrt zum Einsatz. Die Gründe dafür sind grösser werdende Betriebe sowie Grössen und Typen der Mähwerke. In den 2000er Jahren arbeiten in der Schweiz rund zwei Drittel der Betriebe, die ein Rotationsmähwerk einsetzen, mit einem Aufbereiter.

Das hat viele agronomische und arbeitswirtschaftliche Vorteile - jedoch auch einen negativen Einfluss auf die in den Wiesen lebenden Tiere insbesondere wenn die Pflanzen blühen. Der gezielte Mähaufbereitereinsatz bietet die Chance, die Biodiversität zu fördern und gleichzeitig die gute Futterqualität zu erhalten. 

Grundsätzlich ist der Mähaufbereiter sinnvoll...

• in ertragsreichen Futterflächen, da die Vorteile einer verkürzten Trocknungszeit und verbesserten Siliereigenschaften ausgeschöpft werden können. Wichtig: Den Aufbereiter während der Blüte (z. B. von Weissklee oder Löwenzahn) nur bei geringer Bienenaktivität (weniger als 1 Biene pro 2 Quadratmeter) einsetzen!

Nicht geeignet ist der Einsatz des Mähaufbereiters in...

• BFF, da mit jenen die Biodiversität gefördert wird und sich die Flächen zu einer Tierfalle entwickeln könnten, falls der Aufbereiter eingesetzt wird
• Wiesen, die an BFF angrenzen

Wenig geeignet ist er in...

• Dauerwiesenflächen mit geringen bis mittleren Erträgen
• auf Flächen, die zur Verschmutzung des Futters neigen, beispielsweise durch Maulwurfshügel oder Mäusehaufen, sowie
• in steilen Lagen, unter anderem aufgrund der eingeschränkten Hangtauglichkeit

Wiesen mit Löwenzahn erst mähen, wenn dieser verblüht ist
Der futterbautechnisch richtige Schnittzeitpunkt ist kurz vor dem Rispenschieben der Gräser, dann ist der Futterwert gut und der Ertrag hoch. In der Regel ist der Löwenzahn dann verblüht.

Achtung bei hohem Weissklee-Anteil!
Viele Klee-Gras-Mischungen enthalten Weissklee. Aufgrund seiner geringen Wuchshöhe werden solche Bestände niedrig gemäht – wodurch es besonders viele Bienen gefährdet.

Deshalb: Möglichst kein Aufbereiter in blühenden Beständen!

zu feuchte Bedingungen
Unabhängig vom Einsatz des Aufbereiters ist das Mähen bei nassen Bedingungen nicht zu empfehlen. Bei liegendem Futter müssen die Geräte sehr tief eingestellt werden. Dies schädigt nicht nur die wertvollen Futterpflanzen sondern erhöht auch die Gefahr von Fehlgärung. Die niedrige Schnitthöhe hat ausserdem für viele Tiere verheerende Auswirkungen.

zu trockene Bedingungen
Wird der Aufbereiter bei zu trockenen Bedingungen eingesetzt, kann dies die Futterqualität verschlechtern. Denn je trockener das Futter, umso grösser sind die Bröckelverluste.

Hauptflugzeit der Insekten: 7 bis 18 Uhr

Honigbienen fliegen ab ca. 12 °C und Wildbienen ab 7°C. Dennoch kann es auch tagsüber vorkommen, dass wetterbedingt nur wenige Insekten fliegen. Zum Beispiel, wenn der Nektar bei warmem, leicht windigem Wetter, welches auch ideal für die Futtertrocknung ist, austrocknet.

Noch besser: Bienen zählen!

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchten, folge der Regel «nur mit einem Aufbereiter mähen, wenn weniger als eine Biene pro zwei Quadratmeter zu sehen ist!» (Bienengesundheit)