Wer lebt in der Wiese?

Was eine Wiese für dich als Landwirt oder Landwirtin bedeutet

Die Schweiz ist ein Grasland. Rund 70% (ca. 730'000 Hektaren) der landwirtschaftlichen Fläche wird als Kunstwiese oder als Weide und Naturwiese genutzt. Deshalb ist es wichtig, dass wir diese Lebensräume für Insekten und Kleintiere erhalten.

Ökosystemdienstleistungen

Die Natur leistet viel für uns Menschen. Dies sind sogenannte Ökosystemleistungen: Dienstleistungen von der Natur für den Menschen, welche wir durch Lebensräume und Lebewesen beziehen. Zu oft gehören dazu Leistungen, die wir für selbstverständlich halten.

Auch die Wiese erfüllt zahlreiche Ökosystemleistungen. Hier sind drei Beispiele:

Wiesen fördern: vor allem artenreiche Wiesen fördern die Biodiversität und bieten Lebensraum für zahlreiche Bestäuber wie Bienen, Käfer oder Wespen. Die Bestäubungsleistung ist unerlässlich für eine funktionierende Landwirtschaft. Denn rund 80% der wichtigsten Kulturpflanzen sind vollständig auf die tierische Bestäubung angewiesen! Wobei in der Schweiz hauptsächlich Wild- und Honigbienen die Bestäubung übernehmen. Ihrer Arbeit wird ein Wert von schätzungsweise 342 Millionen CHF pro Jahr zugewiesen.

Wiesen stellen bereit: insbesondere in strukturreichen Wiesen und Altgrastreifen finden Bestäuber, Nützlinge und andere Kleintiere ihre Nahrung sowie Unterschlupf für den Winter und vor Feinden. Ein gutes Beispiel ist die Schwebfliege, die vorwiegend zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt wird. Damit verringert sich auf natürliche Art und Weise der Schädlingsdruck in benachbarten Kulturen.

Wiesen regulieren: permanente oder mehrjährige Wiesen haben einen positiven Einfluss auf den Humusgehalt des Bodens. Zusammen mit einer dichten Durchwurzelung stellen sie langfristig fruchtbare Flächen zur Verfügung. Ein hoher Humusgehalt in Wiesen bedeutet auch ein grosses Lager an gebundenem Kohlenstoff. Bereits heute helfen Wiesen so das Klima zu regulieren - eine Aufgabe, die in Zukunft immer wichtiger wird!

Doch wer lebt eigentlich in deiner Wiese?

Wiesen erfüllen als Lebensraum und Nahrungsquelle unterschiedliche Bedürfnisse zahlreicher Tiere. Aber Achtung! Es gilt: je artenreicher, desto höher die Biodiversität und umso mehr Tiere kann man hören und beobachten. 

Dennoch: Auch mittel-intensive und intensive Kleegraswiesen können voller kleiner Bewohner sein!

Westliche Blindschleiche

Wusstest du: Blindschleichen sind beinlose und mit Augen ausgestattete Echsen. Ihr Name ist abgeleitet aus dem Althochdeutschen «Plint», was für blendend steht und sich auf ihren glänzenden Körper bezieht.

Bildquelle: M. Müller

Gemeiner Grashüpfer

Wusstest du: Dank der Anspruchslosigkeit von Grashüpfern erstaunt es nicht, dass sich verschiedene Unterarten von Südspanien bis in die Mongolei verbreitet konnten!

Bildquelle: D. Hagist

Grasfrosch

Wusstest du: Grasfrösche können knurren. Dies tun sie leise während der Paarung und zum Laichen im Wasser. Bekannt sind sie aber insbesondere für ihr lautes Quaken.

Bildquelle: T. Bertelmann

Feldhase

Wusstest du: Siehst du «kämpfende» Feldhasen, handelt es sich dabei oftmals um ein Weibchen, das mit einem Männchen boxt. Wohl um seine Fitness zu testen.

Bildquelle: M. Jenny

Bunthummel

Wusstest du: Mit ihrem pastellfarbenen Kleid erscheinen Bunthummeln hübsch und harmlos. Doch ihre Königinnen übernehmen manchmal Ackerhummelnester, indem sie die Königin und deren Arbeiterinnen töten oder vertreiben.

Bildquelle: D. Hagist

Feldlerche

Wusstest du: Mit viel Liebe bauen Feldlerchen ihr Nest. Sie sammeln sorgfältig Materialien wie Moos, Gräser oder Tierhaare, um das Nest auszukleiden.

Bildquelle: M. Jenny

Sechsfleck-Widderchen

Wusstest du: Hübsch aber giftig! Erkennbar an der auffälligen Färbung sind die Sechsfleck-Widderchen, auch Blutströpfchen genannt. Selbst ihre Eier stossen bereits Blausäuredämpfe aus.

Bildquelle: D. Hagist

Wiesenschaumzikade

Wusstest du: Diese ca. 6 Millimeter grosse Zikade gehört zu den Hochsprung-Champions! Gemessen an der Körpergrösse müsste ein Mensch über einen mehr als 200 Meter hohen Wolkenkratzer springen.

Bildquelle: A. Mégroz

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